Vor knapp zehn Jahren, genauer gesagt im August 2010, haben die Stadtwerke Bayreuth das letzte Mal die Wasserpreise erhöht. Seitdem ist der Preis unverändert – trotz steigender Kosten und anhaltend hoher Investitionen, wie das Unternehmen betont. „Die verlässliche Versorgung mit Trinkwasser ist uns sehr wichtig, weswegen wir seit 2010 gut 13 Millionen Euro in unsere Wasserversorgung investiert haben – aktuell sanieren wir zum Beispiel für mehrere Millionen Euro unser Wasserwerk auf dem Eichelberg“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Jürgen Bayer. „So stellen wir die sichere Versorgung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser sicher.“
Die jüngste Analyse der Preisstruktur habe allerdings ergeben, dass die Kosten nicht mehr durch die Einnahmen gedeckt sind. „Deswegen müssen wir unsere Preise entsprechend anpassen.“ Der Preis je verbrauchtem Kubikmeter Wasser bleibt konstant bei 2,24 Euro – lediglich die Grundpreise erhöhen sich zum 1. Juli auf 6,31 Euro pro Monat. Einfamilienhausbesitzer zahlen somit in Zukunft pro Monat 4,13 Euro mehr für ihr Wasser. Für Bewohner von Mehrparteienhäuser fällt die Preiserhöhung niedriger aus, da sich der Grundpreis auf die Anzahl der Wohneinheiten in einem Haus aufteilt. So betragen beispielsweise die monatlichen Mehrkosten für einen Haushalt in einem Acht-Parteien-Haus 52 Cent. Ein Liter Bayreuther Trinkwasser aus der Leitung kostet damit rund 0,25 Cent.
Stadtwerke sichern Zukunft der Wasserversorgung
„Wir erhöhen die Grundpreise, weil so die tatsächlichen Kosten der Wasserversorgung besser abgebildet sind“, erklärt Bayer. „Denn ein Großteil unserer Kosten ist fix – egal, wie viel Wasser wir tatsächlich liefern.“ Leitungen, Pumpen, Wasserwerke, das Personal bei den Stadtwerken und vieles mehr würden schließlich immer gebraucht. „Durch unseren Entschluss tragen auch diejenigen ihren Anteil an den Kosten für die Wasserversorgung, die relativ wenig verbrauchen.“
Grundlage der Kostenkalkulation sind laut den Stadtwerken die Vorgaben des Kommunalabgabengesetzes. Damit sei garantiert, dass sich die Preise ausschließlich nach den Kosten und Investitionen für die Wasserversorgung richten. „Mit unserer Wasserversorgung wollen und dürfen wir keine großen Gewinne erwirtschaften“, betont Jürgen Bayer. „Es geht lediglich darum, unsere Kosten zu decken, damit wir auch in Zukunft in eine sichere Trinkwasserversorgung investieren können.“
Über die Wasserversorgung durch die Stadtwerke Bayreuth
Die Stadtwerke Bayreuth versorgen das gesamte Stadtgebiet mit Wasser. Rund fünf Milliarden Liter braucht die Stadt pro Jahr. Die stammen zu einem Teil aus der Ködeltalsperre der Fernwasserversorgung Oberfranken, aus Quellfassungen im Fichtelgebirge und aus insgesamt vier östlich von Bayreuth gelegenen Brunnenfeldern mit insgesamt 15 Tiefbrunnen. In den Wasserwerken auf dem Eichelberg und Löchleinstal bereiten die Stadtwerke das Rohwasser auf, indem es gefiltert und überschüssige Kohlensäure entfernt wird, und leiten es zu insgesamt drei Hochbehältern. Sie liegen auf den Anhöhen der Hohen Warte und dem Eichelberg. Dort können die Stadtwerke gut 24 Millionen Liter Trinkwasser zwischenspeichern. Durch den Höhenunterschied entsteht ein natürlicher Druck, der das Wasser ohne weitere Pumpen zu den Menschen in der Stadt fließen lässt. Lediglich für die höheren Lagen Bayreuths benötigen die Stadtwerke Bayreuth Pumpstationen. Insgesamt betreut das Unternehmen ein Rohrleitungsnetz mit einer Länge von 340 Kilometern. Die Qualität des Trinkwassers überprüfen zum einen Experten der Stadtwerke und zum anderen externe und speziell hierfür zugelassene Labore. In den vergangenen zehn Jahren haben die Stadtwerke Bayreuth über 16 Millionen Euro in die Wasserversorgung investiert. Jüngstes Großprojekt ist die Sanierung des Wasserwerks auf dem Eichelbergs für voraussichtlich 4,7 Millionen Euro.