Der Übeltäter, der kürzlich den Stromausfall in Heinersreuth und Umgebung verursacht hat, liegt unweit der Freiwilligen Feuerwehr Heinersreuth im Boden. Ein Stromkabel, das die Energie mit einer Spannung von 20.000 Volt transportiert, war defekt.
Gesucht und gefunden hat die schadhafte Stelle das Stadtwerke-Messwagen-Team um Andreas Bräutigam, Meister im Netzservice der Stadtwerke Bayreuth. „Nachdem wir die betroffene Kabelstrecke am Sonntag stromlos geschaltet hatten, haben wir die eigentliche Fehlerstelle lokalisiert.“ Standardmäßig hätte das bedeutet: aufgraben und die betroffene Stelle reparieren – nicht so aber in diesem Fall. „Das war leider nicht der erste Schaden auf dieser Strecke. Daher haben wir uns dazu entschieden, das Kabel auf einer Länge von 180 Metern für rund 35.000 Euro zu erneuern“, erklärt Matthias Rieß, bei den Stadtwerken zuständig für den Betrieb des Stromnetzes.
Turbo dank Saugbagger
Der Plan der Stadtwerke Bayreuth: Um noch vor Weihnachten fertig zu werden, zünden die Stadtwerke und ihre Partnerunternehmen den Turbo. „Zwischen Feuerwehr und der Bäckerei Hübsch liegen Leerrohre, durch die wir das neue Kabel ziehen können“, erklären Frank Hübner und Andreas Bräutigam. „Wir müssen also nicht die komplette Strecke mit dem Bagger aufgraben, was deutlich länger dauern würde und für ein riesiges Verkehrschaos sorgen würde – immerhin quert das Kabel die B85.“ Statt eines 180 Meter langen Grabens sind in Heinersreuth binnen kürzester Zeit fünf sogenannte Kopflöcher aufgegraben worden. „So können unsere Partnerunternehmen das neue Kabel Stück für Stück einziehen.“
Im Einsatz war dabei auch Spezialgerät: ein sogenannter Saugbagger. „Dieser saugt das gelockerte Erdreich an unzugänglichen Stellen effizient ab“, sagt Frank Hübner. „In mehreren Kopflöchern liegen viele Glasfaserkabel, weswegen wir hier nicht mit einem normalen Bagger in die Tiefe arbeiten konnten. Der Saugbagger hat uns viel Zeit gespart. Ohnehin ein großes Dankeschön an die Firma Küfner und die Fränkische Baugesellschaft, die uns bei dieser Baustelle tatkräftig unterstützt haben.“
Plus für die Versorgungssicherheit
Das neue Kabel liegt inzwischen unter der Erde – am Freitag stehen die abschließenden Arbeiten an. „Ich bin froh, dass wir die Baustelle noch vor Weihnachten abschließen können“, betont Markus Rützel, Geschäftsführer der Stadtwerke Bayreuth. „Es war uns wichtig, dieses Thema sofort anzugehen, um die Versorgungssicherheit für Heinersreuth und Umgebung zu verbessern.“