Bei routinemäßigen Kontrollen hatten die Stadtwerke Bayreuth Anfang November eine Keimbelastung in ihrem Trinkwasser festgestellt, mit dem der südöstliche Teil Bayreuths versorgt wird. Nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt haben die Stadtwerke sofort damit begonnen, dem Wasser Chlor beizumischen, um eine gesundheitliche Gefährdung ausschließen zu können. Es schloss sich eine umfangreiche Ursachenforschung an, die schon bald ergab, dass das Problem in den Filtern des Wasserwerks auf dem Eichelberg lag. Dann lag es an den Experten der Stadtwerke Bayreuth, die Filter keimfrei zu bekommen. „Leider hat es lange gedauert, bis unsere Filter keinen Befund mehr aufgewiesen haben“, erklärt Klaus Markolf, Leiter Netzmanagement bei den Stadtwerken Bayreuth. Das habe an der Tatsache gelegen, dass sich in den Filtern insgesamt 160 Tonnen kleine Jurakalk-Kügelchen mit einer enormen Oberfläche befinden, an der sich potentiell Mikroorganismen anhaften können. „Inzwischen aber können wir dokumentieren, dass unsere Proben über einen längeren Zeitraum keinerlei Nachweise zeigen. Deswegen haben wir heute vom Gesundheitsamt das Go bekommen haben, dass wir die Chlorung einstellen dürfen.“
Es riecht noch wenige Tage nach Chlor
Bis auch bei den Verbrauchern kein Chlor mehr riechen zu riechen ist, wenn sie den Wasserhahn aufdrehen, kann es allerdings noch einige Tage dauern. „Wir geben zwar kein neues Chlor mehr zu, aber selbstverständlich befindet sich noch gechlortes Wasser in unserem Rohrleitungsnetz, das das Wasser vom Eichelberg zu unseren Kundinnen und Kunden bringt.“ Wie auch in den vergangenen Wochen sei das aber kein Grund zur Beunruhigung: „Wir haben stets die für Chlor gültigen Grenzwerte der Trinkwasserverordnung eingehalten. Die Konzentration wird jetzt Stück für Stück zurückgehen, weil wir am Eichelberg kein Chlor mehr zugeben“, sagt Markolf. „In jedem Fall kann es bedenkenlos getrunken werden und es ist auch für Babys, Kleinkinder und Schwangere geeignet.“ Wer sich am Chlorgeruch stört, dem raten die Stadtwerke Bayreuth, das Wasser abzukochen, da sich das Chlor dadurch verflüchtigt.
Stadtwerke haben 300 Proben analysieren lassen
Die vergangenen Wochen beschreibt Klaus Markolf als aufreibend, da rund 300 Proben genommen sowie ausgewertet wurden und im Wasserwerk nahezu jeder Zentimeter unter die Lupe genommen wurde. Zudem haben die Stadtwerke das betroffene Rohrnetz durchgehend auf den Chlorgehalt hin kontrolliert. „Unterm Strich sind wir aber froh, dass sich unsere Mühen ausbezahlt haben und wir endlich wieder Trinkwasser in der Qualität liefern können, wie es unsere Kundinnen und Kunden von uns gewöhnt sind. Besonders bedanken wir uns für deren Geduld und ihr Vertrauen“, betont Markolf. „Natürlich hätten wir die Chlorung gerne schon früher eingestellt, aber Sicherheit steht für uns – und selbstverständlich auch für das Gesundheitsamt – an oberster Stelle. Das ist unsere Aufgabe als Wasserversorger und genau das sind wir unseren Kundinnen und Kunden schuldig.“