„Bislang konnten wir einen sicheren Betrieb dank der Stützen im zweiten Untergeschoss der Tiefgarage an der Stadthalle garantieren“, sagt Jürgen Bayer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bayreuth. „Das jüngste statische Gutachten ergab jedoch, dass die Sicherheitsreserven sehr bald erschöpft sein werden. Deswegen ziehen wir jetzt die Reißleine – das Ende der Fahnenstange ist erreicht.“ Die Stadtwerke Bayreuth schließen die Tiefgarage deshalb ab dem 29. Februar. Jede andere Entscheidung, betont Bayer, wäre verantwortungslos.
Damit fallen neben der Stadthalle weitere rund 100 Stellplätze in der Tiefgarage weg – nachdem im Jahr 2013 bereits das zweite Untergeschoss mit ebenfalls rund 100 Stellplätzen aus statischen Gründen hatte gesperrt werden müssen. Übrig bleiben die rund 130 Parkplätze auf dem Geißmarkt. Den Dauerparkern der Tiefgarage hat das Unternehmen einen alternativen Stellplatz auf dem Geißmarkt oder im Parkhaus Oberfrankenhalle angeboten.
Stadtwerke brauchen Unterstützung bei der Sanierung
Grundproblem der Tiefgarage Stadthalle ist das Salz, das in den vergangenen knapp 40 Jahren in die Tiefgarage gelangt ist. Es greift den Bewehrungsstahl im Beton an. Seit 2013 ist das zweite Untergeschoss der Tiefgarage deshalb komplett gesperrt, um Stützstreben aus Holz Platz zu machen. Diese sichern die Zwischendecke der Tiefgarage. „Schon seit längerem war klar und auch die Stadt als Betreiberin der Stadthalle darüber informiert, dass es hier Probleme gibt“, erklärt Jürgen Bayer. „Aus diesem Grund haben wir seit 2007 jährliche Gutachten eines Statikers beauftragt. Zuletzt hat der Fachmann die Tiefgarage sogar halbjährlich untersucht, um die Sicherheit unserer Parkkunden garantieren zu können.“
Die Stadtwerke Bayreuth und die Stadtverwaltung erarbeiten derzeit ein Konzept, wie die Sanierung der Tiefgarage und der Stadthalle selbst ablaufen soll. „Die Planung und die Sanierung müssen Hand in Hand gehen“, unterstreicht Jürgen Bayer, „wir führen hierzu konstruktive Gespräche.“ Besonders wichtig ist ihm die Finanzierung der prognostizierten 8,1 Millionen Euro für die Tiefgaragensanierung. Denn bereits heute stehe fest, dass die Tiefgarage auch nach der Sanierung rote Zahlen schreiben wird. Wie genau die Finanzierung aussehen wird, darüber entscheidet der Stadtrat in einer seiner kommenden Sitzungen. „Die Stadtwerke hoffen auf die Unterstützung der Stadt“, sagt Bayer, „und damit auf einen tragfähigen Beschluss, der die Leistungsfähigkeit der Stadtwerke auch künftig sichert.“