Fachinformatiker der Fachrichtung Systemintegration. Das möchte Dominik Hübsch aus Weidenberg werden. Seit gut zwei Monaten macht er bei den Stadtwerken eine Ausbildung. Hier kümmert er sich darum, dass die IT im Unternehmen rund läuft, testet Systeme und hilft den Kolleginnen und Kollegen bei dem einen oder anderen Problem.
Sein zweites Ziel lautet wenig bescheiden: Weltmeister im Nordic Walking werden. Wobei, genau genommen ist der 17-Jährige das schon. 2013 ging der Titel in der Klasse der unter 18-Jährigen an ihn und 2014 wurde er Weltmeister bei den Athleten unter 20 Jahren. Vergangenes Jahr fand keine Weltmeisterschaft statt, dafür lief er gegen die deutschen Konkurrenten. Das Ergebnis: Dominik Hübsch ist Deutschlands viertschnellster Nordic Walker.
Leistungssport abseits des Klischees
Trotz aller Erfolge weiß er genau, dass viele seine Sportart noch immer belächeln: „Ältere Damen, die mit Stöcken durchs Dorf laufen – damit hat es eigentlich nichts zu tun. Wir laufen auf Zeit und ich hätte früher nie gedacht, wie anstrengend das ist.“ Einen Halbmarathon, die klassische Wettkampfdistanz beim Nordic Walking, schafft er in 2:15 Stunden. Wichtig dabei: Walken, also gehen – nicht rennen! Kampfrichter beobachten mit Argusaugen, ob verbotenerweise beide Füße in der Luft sind. Nach dem Wettkampf spürt er seinen Körper. Muskeln brennen, die Kehle ist trocken, Schweiß rinnt in die Augen. „Wer glaubt, das sei ein Kinderspiel, soll einfach mal eine Runde mit mir drehen.“
Um sein Niveau zu halten, trainiert Hübsch fünfmal die Woche. „Einmal lege ich Wert auf die Ausdauer, laufe im Wald und bringe immer wieder Bergsprints mit rein. Auf der anderen Seite gehe ich ins Fitness-Studio, wo ich gezielt die Muskeln trainiere“, erklärt Hübsch. Momentan tue er sich aber schwer, seinen Trainingsplan neben der Arbeit einzuhalten. „Während der Schulzeit war das natürlich leichter“, gibt er zu.
Hübsch fiebert der WM entgegen
Ohnehin hat er derzeit noch mit den Folgen eines Bänderrisses zu kämpfen. Dennoch hat Hübsch die nächste Deutsche Meisterschaft im Juni fest vor Augen. Insgeheim fiebert er allerdings der kommenden Weltmeisterschaft entgegen, von der noch nicht bekannt ist, wo sie stattfinden wird. Dominik Hübsch weiß nur, dass er dieses Mal auch im Erwachsenenbereich ganz oben auf dem Siegerpodest stehen will. „Der vierte oder fünfte Platz ist immer etwas undankbar“, sagt er. Am notwendigen Ehrgeiz dürfte es ihm jedenfalls nicht fehlen.
Den Text finden Sie auch in der jüngsten Ausgabe unseres Magazins.