18 Meter lang, deutlich leiser als ein normaler Bus und dazu lokal emissionsfrei. In der ersten Juniwoche testen die Stadtwerke Bayreuth einen vollelektrischen Bus des Herstellers MAN. „Am Mittwoch haben wir den Bus erhalten und unsere Fahrer sowie Werkstattmitarbeiter wurden in die für uns neue Antriebstechnologie eingewiesen. Ab heute wollen wir ihn dann voraussichtlich bis zum Sonntag auf verschiedenen Linien einsetzen“, sagt Jan Koch, Sprecher der Stadtwerke Bayreuth. Geladen wird der E-Bus auf dem Betriebshof der Stadtwerke in der Eduard-Bayerlein-Straße.
Ziel: Saubere Busse
„Wir beschäftigen uns bereits seit längerem mit E-Bussen“, sagt Koch. „Leider war deren Reichweite lange Zeit der Flaschenhals, was sich durch den technischen Fortschritt inzwischen geändert hat.“ Hinzu komme, dass die Stadtwerke Bayreuth unter Klimaaspekten schon ordentlich aufgestellt seien. 28 der insgesamt 35 Stadtwerke-Busse sind mit Biogas betrieben, was den Ausstoß klimaschädlicher Abgase deutlich reduziert. „Die Stadtwerke Bayreuth waren als Verkehrsunternehmen in diesem Bereich Vorreiter“, betont Koch. „Weniger Abgase bedeuten aber eben nicht lokal emissionsfrei und genau da wollen wir hin. E-Busse sind ein möglicher Weg, zur Klimaneutralität unserer Stadt beizutragen.“
E-Busse sind marktreif
Wenn der E-Bus seine ersten Kilometer auf Bayreuths Straßen zurücklegt, sind die wichtigsten Fragen bereits in der Theorie beantwortet. „Wir haben uns die Karten gelegt und die kritischen Punkte untersucht. Denn natürlich wollen wir unseren Stadtbusverkehr klimaneutral machen, es muss aber auch technisch funktionieren“, unterstreicht Jan Koch. Das Ergebnis: Die tägliche zurückgelegte Strecken der allermeisten Linien sind für moderne E-Busse auch im Winter ohne zwischenzuladen möglich. Jetzt sei man bei den Stadtwerken Bayreuth gespannt, wie sich der vollelektrische Bus unter realen Bedingungen schlägt.
Machbarkeitsstudie soll bei Entscheidung helfen
Eine Entscheidung über die zukünftige Antriebstechnologie der Stadtbusse wolle aber wohlüberlegt getroffen werden. Immerhin gelte es in Form von Wasserstoff und der Brennstoffzelle eine weitere Alternative zu prüfen. Aufschluss darüber soll eine Machbarkeitsstudie geben, um die sich das Unternehmen derzeit bemüht. „Fakt ist, wir wollen weg von fossilen Treibstoffen“, sagt Stadtwerke-Sprecher Koch. „Ob aber Strom oder Wasserstoff unsere Busse in Zukunft antreibt, müssen wir eingehend untersuchen, immerhin geht es hier um Investitionen in Millionenhöhe“, betont Koch. „Sobald wir etwas mehr sagen können, werden wir unseren Aufsichtsrat, den Stadtrat und natürlich auch die Öffentlichkeit informieren. Momentan geht es vor allem darum, dass wir die Machbarkeitsstudie angehen können.“