Dass das Stadtbad in Vergessenheit geraten könnte, war nie die Sorge von Harald Schmidt, Bäderleiter bei den Stadtwerken Bayreuth. „Wir hatten wöchentlich Anrufe von Gästen, wann wir endlich wieder öffnen“, erzählt er. Als das Bad, wie auch alle anderen Bäder in Bayern, im März 2020 wegen Corona schließen musste, habe er nicht geahnt, dass es fast eineinhalb Jahre dauern würde, bis die Badegäste endlich wieder im Stadtbad schwimmen und saunieren können.
Dafür verantwortlich war die Lüftungsanlage, die die strengen Corona-Auflagen nicht erfüllen konnte. Rund 250.000 Euro haben die Stadtwerke in die Hand genommen, um sie zu erneuern. Inzwischen sind alle Tests abgeschlossen und das Stadtbad kann am 14. September wieder öffnen. „Den Tag habe ich mir rot im Kalender angestrichen“, sagt Harald Schmidt und lacht. „Wir alle bei den Stadtwerken freuen uns ungemein darüber, dass es endlich wieder losgeht.“
3G-Regel, Kontaktverfolgung und Abstand halten
Weil Corona aber immer noch ein großes Thema ist, gibt es für Stadtbad-Fans den einen oder anderen Punkt zu beachten: Eine Anmeldung ist nicht nötig, aber wie andernorts gilt auch hier bei einer 7-Tage-Inzidenz von 35 und darüber die 3G-Regel; das heißt, ins Bad darf nur, wer geimpft, getestet oder genesen ist. Ausgenommen sind Kinder unter sechs Jahren und Schülerinnen und Schüler, die ohnehin regelmäßig an den Schulen getestet werden.
Ähnlich wie im Kreuzsteinbad und in der Lohengrin Therme wird es eine Kontaktverfolgung geben. Einfach und digital geht das über die Luca-App, aber auch über einen Zettel, den man vor Ort – oder über einen Download bereits zu Hause – ausfüllen kann. Eine Maske müssen die Badegäste bis zum Umkleidebereich und im direkten Kontakt mit den Stadtbad-Mitarbeitern tragen. „Im Bad selbst desinfizieren wir die Flächen regelmäßig und vor allem bitten wir unsere Gäste, auf den Abstand zu achten“, erklärt Harald Schmidt. Damit die Gäste jenen Abstand wahren können, dürfen höchstens 80 Badegäste gleichzeitig ins Stadtbad.
Schwimmkurse sind "Herzensangelegenheit"
Jetzt, da das Stadtbad in den Startlöchern steht, brennt den Stadtwerken ein Thema besonders unter den Nägeln: Kinder sollen endlich wieder die Gelegenheit haben, Schwimmkurse zu besuchen. Gemeinsam mit der Stadt Bayreuth und den Rettungsorganisationen setzt sich das Unternehmen dafür ein, dass im Stadtbad verstärkt Kurse stattfinden. „Das ist allen Beteiligten eine Herzensangelegenheit, weil wir wissen, dass durch die Lockdowns einiges aufgeholt werden muss“, betont Schmidt.
Das sei auch der Grund dafür, dass die Öffnungszeiten eingeschränkt sind, wofür er um Verständnis bitte. Die Zeiten von 8 bis 13 Uhr (Montag bis Freitag) sind für das Schulschwimmen reserviert. Ebenso wie das Zeitfenster von 10 bis 13 Uhr am Samstag, in dem die DLRG Schwimmkurse im Stadtbad anbietet. Anmeldungen hierfür sind ab dem 14. September, 18 Uhr, auf der Webseite der DLRG möglich. Montags ist kein öffentlicher Badebetrieb, weil die Stadtwerke Bayreuth das Bad an diesem Tag neben den Schulen auch den Vereinen für ihre Arbeit zur Verfügung stellen.
Stadtbad öffnet - Kreuzsteinbad und Kneippanlage schließen
Weiterhin geschlossen bleibt die Kleinschwimmhalle des Stadtbades. Der Grund: Hier gibt es eine eigene Lüftungsanlage, die die Corona-Auflagen nicht erfüllt.
Jürgen Bayer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bayreuth: „Am liebsten hätten wir diese gemeinsam mit der großen Lüftungsanlage erneuert. Aber zum Zeitpunkt der Entscheidung war das angesichts der wirtschaftlich angespannten Situation aufgrund der erheblichen Umsatzeinbußen im Bäderbereich und im Stadtbusverkehr nicht gemeinsam umsetzbar.“
Das werde im kommenden Jahr nachgeholt. Bayer rechnet damit, dass die Sanierung der Lüftungsanlage in der zweiten Jahreshälfte 2022 abgeschlossen werden wird. „Unsere Gäste werden davon nichts mitbekommen. Sobald die Sanierung abgeschlossen ist, werden wir die Kleinschwimmhalle wieder öffnen“, betont der Stadtwerke-Chef.
85.000 Gäste im Kreuzer
Mit dem Startschuss fürs Stadtbad endet die Freibadsaison. Letzter Badetag im Kreuzsteinbad ist Sonntag, der 12. September. „Trotz aller Herausforderungen durch die Corona-Auflagen sind wir zufrieden“, sagt Harald Schmidt. Rund 85.000 Badegäste haben das Kreuzer besucht – im Vorjahr waren es lediglich 49.000. „Wir hatten uns zwar noch mehr Besucher erhofft, aber leider war der August einfach zu nass und zu kalt. Unsere große Hoffnung ist natürlich immer noch dieselbe wie schon vor einem Jahr: Hoffentlich können wir nächstes Jahr in eine unbeschwerte und Corona-freie Freibadsaison starten.“ Ebenfalls am 12. September endet die Sommersaison für die Kneippanlage in der Bürgerreuth, die die Stadtwerke betreiben.
Stadtbad – das Wichtigste im Überblick:
- Anmeldung ist nicht nötig
- Maskenpflicht besteht im Eingangs- und Umkleidebereich, beim Zugang zum Actic-Fitness-Studio, in den Toiletten und im Umgang mit den Stadtbad-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern
- Höchstgrenze von 80 Badegästen gleichzeitig
- Rein dürfen Geimpfte, Getestete (PoC-Antigenschnelltest nicht älter als 24 Stunden oder PCR-Test nicht älter als 48 Stunden) und Genesene. Kinder unter 6 sowie Schülerinnen und Schüler (mit Schülerausweis) brauchen keinen Testnachweis
- Kinder, die jünger als zwölf Jahre alt sind, brauchen eine erwachsene Begleitperson
- Öffnungszeiten: dienstags bis freitags von 13:00 bis 21:30 Uhr; samstags von 13:00 bis 18:30 Uhr; sonn- und feiertags von 10:00 bis 18:30 Uhr