Die Stadtwerke Bayreuth sorgen dafür, dass in den Gebäuden der Universität immer angenehme Temperaturen herrschen. „Dafür ist einiges an Technik notwendig“, erklärt Andreas Waibel, Bereichsleiter Contracting, Wärme und Erzeugung bei den Stadtwerken Bayreuth. Große Kältemaschinen, die genauso wie Kühlschränke funktionieren, sind ebenso im Einsatz wie Gasbrenner. Die Energie transportieren die Stadtwerke mithilfe von Nahwärmeleitungen in die Gebäude der Universität. „Vor einigen Jahren haben wir uns auf den Weg gemacht, die Wärme- und Kälteversorgung der Uni auf neue Beine zu stellen.“ Gemeinsam mit dem Amberger Institut für Energietechnik (IFE) entstand ein Gesamtenergiekonzept.
Daraus erwuchsen zwei konkrete Projekte, für die die Stadtwerke Bayreuth mehr als 7 Millionen Euro investieren und die künftig jedes Jahr den Ausstoß von rund 6.000 Tonnen CO2 vermeiden werden. Projekt Nummer eins wurde vor Kurzem in die Tat umgesetzt: Die beiden Blockheizkraftwerke, die ausschließlich für die Notversorgung des Ökologisch Botanischen Gartens zuständig waren, werden durch neue ersetzt. Der Clou: Sie sind nicht mehr nur für den Notbetrieb da, sondern sie laufen während der kalten Jahreszeit durch und speisen ihre Wärme in das Nahwärmenetz der Universität ein. Und sollte einmal Blockheizkraftwerk gewartet werden müssen, steht ein Gasbrenner einsatzbereit.
Weniger CO2 dank technischer Pionierleistung
Projekt Nummer zwei gehen die Stadtwerke Bayreuth schon in wenigen Monaten an: Die zweite Heiz- bzw. Kältezentrale der Universität bietet sich für eines der deutschlandweit ersten innovativen Kraft-Wärme-Kopplungs-Systeme an. Konkret heißt das, dass die Stadtwerke dort ein großes Blockheizkraft und einen regenerativen Wärmeerzeuger installieren werden. Diese Komponenten werden mit den bereits bestehenden Gasbrennern und dem großen Elektrodenkessel in ein gemeinsames System integriert.
„Aufgrund dieser Basis haben wir ein weiterführendes Energiekonzept, quasi den Feinschliff, bei der IFE in Auftrag gegeben, das das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie mit 40 Prozent fördert“, sagt Waibel. Zuerst stand die Analyse des Ist-Zustandes. „Also beispielsweise die Frage, wo wann wie viel Wärme gebraucht wird. Es bringt schließlich nichts, wenn wir im Sommer unsere Blockheizkraftwerke durchlaufen lassen, aber die Wärme gar nicht gebraucht wird.“ Anhand der gesammelten Daten haben Stadtwerke und IFE alle geplanten Anlagenteile aufeinander abgestimmt. „Jetzt müssen wir nur noch sehen, ob sich unsere Überlegungen auch tatsächlich alle im Regelbetrieb bewahrheiten. Mit Sicherheit werden wir dann noch an einzelnen Stellschrauben drehen müssen. Den Grundstein für eine verlässliche und klimaschonendere Versorgung mit Wärme und Kälte der Universität Bayreuth haben wir aber bereits gelegt.“