Die Preise an den Energiehandelsmärkten eilen von einem Rekordhoch zum nächsten. Ursachen hierfür sind der Krieg in der Ukraine und die seit Monaten weltweit hohe Nachfrage nach dem Corona-Knick. „Gerade beim Gas erkennt man seit dem vergangenen Sommer, dass die Weltwirtschaft wieder hochfährt“, erklärt Jürgen Bayer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bayreuth. „Durch den Krieg in der Ukraine haben die Preise nochmal einen Sprung nach oben gemacht.“ Die Versorgung mit Erdgas sei in Deutschland derzeit gesichert, allerdings werden auch auf die Stadtwerke-Kunden höhere Preise zukommen. „Wir decken Teile unseres Gasbedarfes mittel- und langfristig ein, kaufen aber auch einen gewissen Anteil unseres Gases zu den jeweils aktuellen Marktpreisen.“
Energiepreise an den Handelsmärkten steigen
Und die Preise kennen seit einem halben Jahr nur den Weg nach oben: In den vorangegangenen Jahren lag der Preis für Erdgas zeitweise unter 20 Euro je Megawattstunde fürs Folgejahr. Im Jahr 2021 sind die Preise im Dezember auf bis zu 140 Euro gestiegen. „Aktuell liegen wir bei rund 80 Euro pro Megawattstunde, was immer noch viermal mehr ist als das langjährige Mittel“, sagt Bayer. Sehr wahrscheinlich werden die Gaspreise laut den Stadtwerken auch in den kommenden Monaten nicht drastisch sinken, weil die Gasspeicher im Sommer aufgefüllt werden müssen. „Wir sind daher gezwungen, – ebenso wie viele andere Energieversorger – unsere Gaspreise anzupassen.“
Preiserhöhung zum 1. Mai notwendig
Ab dem 1. Mai 2022 kostet eine Kilowattstunde Gas im günstigsten Tarif der Stadtwerke Bayreuth 12,40 Cent – die Erhöhung beträgt 5,83 Cent. Ein Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 15.000 Kilowattstunden Gas muss dann 73 Euro pro Monat mehr bezahlen. Im Detail informieren die Stadtwerke alle Gaskunden per Brief. Damit es bei der Jahresabrechnung keine böse Überraschung gibt, passen die Stadtwerke die monatlichen Abschläge ihrer Kunden automatisch an.
Viele Versorger haben Preise bereits erhöht
„Der Sprung ist ohne Zweifel groß und hätten Sie uns noch vor wenigen Monaten gefragt, dann hätten wir das nicht für möglich gehalten“, betont der Stadtwerke-Chef. „Wir wissen, dass die Energiekosten inzwischen für viele Menschen sehr belastend sind, weswegen wir unsere Preise erst nach dieser Heizperiode erhöhen. Das hilft unseren Kunden merklich, denn viele Mitbewerber haben bereits vor Monaten deutliche Erhöhungen durchgeführt.“
Stadtwerke bleiben ein verlässlicher Partner
Die Stadtwerke Bayreuth werden die Risiken in der Gasbeschaffung weiterhin minimieren und Teilmengen kurz-, mittel- und langfristig einkaufen. „Mit dieser Strategie sind wir für unsere Kunden ein verlässlicher Partner. Denn viele Billiganbieter setzen im Gegensatz zu uns hauptsächlich auf den kurzfristigen Markt. Wenn dann die Energiepreise wie in den letzten Monaten deutlich steigen, schrumpft deren Marge und nicht wenige lassen ihre Kunden fallen wie eine heiße Kartoffel.“ Zulasten der Verbraucher, die im schlechtesten Fall geleistete Vorauszahlungen nicht wieder sehen. „Als Kunde der Stadtwerke bleibt einem so etwas erspart, auch wenn die Energiemärkte verrücktspielen“, betont Bayer.
Politik soll Verbraucher entlasten
An die Politik gerichtet appellieren die Stadtwerke Bayreuth, sämtliche Preisbestandteile der Energiepreise zu überprüfen. „Die Bundesregierung plant bereits erste Maßnahmen gegen die steigenden Energiepreise – so soll beispielsweise beim Strom die EEG-Umlage abgeschafft werden“, sagt Jürgen Bayer. „Und wir hoffen, dass es für die Verbraucher noch weitere staatliche Entlastungen bei den Energiepreisen gibt.“