Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen haben die Preise für Energie in die Höhe schnellen lassen. Auch der Energieeinkauf der Stadtwerke Bayreuth habe sich deutlich verteuert, sagt Jürgen Bayer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bayreuth. „Beim Energieeinkauf sind uns zwei Dinge besonders wichtig: Wir wollen für unsere Kunden ein verlässlicher Partner sein und wir wollen unseren Kunden einen möglichst günstigen Preis sichern. Der erste Punkt ist uns trotz Energiekrise im Gegensatz zu vielen Energie-Discountern gelungen. Für unser zweites Ziel gilt: Günstige Preise gibt es am Energiemarkt schon lange nicht mehr – leider auch für uns nicht. Hinzu kommen steigende Kosten für die Nutzung der Strom- und Gasnetze.“
Nur Mehrkosten werden weitergegeben
Daher erhöhen die Stadtwerke Bayreuth ihre Preise für Strom und Gas: Ab dem 1. März kostet eine Kilowattstunde Gas im günstigsten Tarif der Stadtwerke Bayreuth 19,26 Cent – 1,07 Cent mehr als bisher. Strom verteuert sich um 10,72 Cent je Kilowattstunde und kostet ab dem 1. März 45,14 Cent je Kilowattstunde. An den jährlichen Grundpreisen sowohl für Strom als auch für Gas ändert sich nichts. „Mit den Preiserhöhungen geben wir nur die tatsächlichen Mehrkosten an unsere Kunden weiter, das entspricht geltendem Recht. Alles andere wäre gar nicht zulässig“ betont Bayer. Ihm sei klar, dass die Preiserhöhungen angesichts derzeit sinkender Großhandelspreise für viele widersprüchlich erscheint. „Das hängt mit unserer mittel- und langfristigen Beschaffungsstrategie zusammen, mit der wir Preisausschläge wie die extremen Höhen im vergangenen Herbst glätten können“, erklärt Jürgen Bayer. „Gleichzeitig kommen kurzfristige Rückgänge an den Energiemärkten so erst etwas später bei den Kunden an.
Preisbremsen greifen ab dem 1. März
Trotz der Preiserhöhungen werden die Kunden die Mehrbelastungen kaum spüren. Denn der Gesetzgeber hat Preisbremsen für Strom und Gas beschlossen, die ab März kommen werden und rückwirkend auch für Januar und Februar gelten. Damit ist der Strompreis bei 40 Cent je Kilowattstunde und der Gaspreis bei 12 Cent je Kilowattstunde gedeckelt. Das gilt für 80 Prozent des üblichen Jahresverbrauchs. Für den restlichen Energiebedarf fällt der volle Preis an, um weiterhin Sparanreize zu setzen. So wird es für einen Durchschnittshaushalt, der Gas (15.000 Kilowattstunden pro Jahr) und Strom (2.500 Kilowattstunden pro Jahr) von den Stadtwerken Bayreuth in den jeweils günstigsten Tarifen bezieht, ab dem 1. März sogar billiger: Knapp 550 Euro werden dann pro Jahr weniger fällig – eine monatliche Ersparnis von rund 45 Euro.
Stadtwerke hoffen auf dauerhaft sinkende Preise
„Wir sind sehr froh, dass nun endlich eine politische Lösung gefunden wurde, wie den Menschen in ganz Deutschland dauerhaft bei den hohen Energiepreisen geholfen wird“, betont Jürgen Bayer. „Wir und die gesamte deutsche Energiewirtschaft sind ein Teil der Lösung, indem wir die Umsetzung des Preisdeckels übernehmen – auch wenn uns das stark bindet.“ Er hoffe, dass sich die Lage an den Energiemärkten dauerhaft beruhigt und mittelfristig wieder deutlich günstigere Preise ermöglicht. „Denn auch wenn die Preisdeckel vielen etwas mehr Luft verschaffen, täuscht das nicht darüber hinweg, dass das Preisniveau dann noch immer sehr hoch ist.“